Frauenhaus

Das Frauenhaus „Maria von den Aposteln“

Häusliche Gewalt ist weit verbreitet, dennoch wird noch viel zu oft darüber geschwiegen.

Das Frauenhaus „Maria von den Aposteln“ ist eine 2003 gegründete Einrichtung für von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kinder. Wer hierher kommt, ist bereits Opfer von physischer und psychischer Willkür geworden und wird materiell, sozial und psychologisch unterstützt. In einem ersten Schritt bekommen die Frauen, die oft mit einem oder mehreren Kindern im Frauenhaus Schutz suchen, Unterkunft, Essen, und psychologische Unterstützung; für die Kinder gibt es außerdem Hilfe bei den Hausaufgaben und in der Bewältigung von Traumata. Die im Frauenhaus lebenden Frauen bekommen zudem noch Unterstützung bei der Arbeitsplatz-Suche und bei allem, was wichtig ist, um ein selbstständiges Leben aufbauen zu können. 

Die Unterkunft ist für eine Zeitspanne von drei Monaten gedacht. Wenn Frauen Schritte setzen, ihr Leben neu zu ordnen, und dafür mehr Zeit benötigen, können sie auch länger bleiben. Im Jahr 2021 fanden 27 Frauen und 12 Kinder dort Schutz. Frauen, die aufgrund der sehr begrenzten Kapazitäten nicht aufgenommen werden können, werden telefonisch beraten und begleitet.

Im Jahr 2021 hat das Frauenhaus nahe der Stadt Temeswar 27 Frauen und 12 Kindern Schutz geboten. Die Ausgaben dafür betrugen im Vorjahr EUR 41.257,–. 

Frau Tereza T.* war im Frauenhaus, gemeinsam mit ihrem 13-jährigen Sohn. Terezas Ehemann war Alkoholiker und behandelte beide schlecht. Weil der Vater das Kind auch schlug, flohen beide aus der gemeinsamen Wohnung. Während der Zeit im Frauenhaus hat es Tereza T. geschafft, sich von ihrem Mann zu trennen. Ihr Sohn geht wieder zur Schule, sie selbst hat einen neuen Arbeitsplatz gefunden, die Schule mit Abitur beendet und ein Hochschulstudium begonnen.

Der Aufenthalt im Frauenhaus gibt Frauen wie Tereza T. die Chance, das Leben neu zu ordnen, Gewalterfahrungen zu verarbeiten und sich neu zu organisieren. Noch heute kommt Tereza T. regelmäßig ins Frauenhaus und besucht das Personal und die anderen Frauen. Sie ist dankbar dafür, dass es diese Einrichtung gibt, denn hier hat sie die notwendige Unterstützung für einen Neuanfang gefunden hat.

* Name geändert.

Bilder vom Frauenhaus